top of page

Zivildienst retten

Nein Zur verschärfung des Zivildienstes.webp

Download - Unterschriften-Bögen

Bildschirmfoto 2025-12-11 um 10.59.33.png
Bildschirmfoto 2025-12-11 um 11.00.26.png

Was ist gerade im Gesetz in Bewegung?

 

Im September 2025 haben National- und Ständerat eine Revision des Zivildienstgesetzes (ZDG) verabschiedet. Die Reform will den Zugang zum Zivildienst deutlich erschweren, mit dem erklärten Ziel, die Zulassungszahlen zu senken. Teil der Vorlage sind mehrere Massnahmen zur Reduktion von Zulassungen und zur Erhöhung der Dienstdauer. Kernpunkte der ZDG-Revision sind unter anderem:

 

  • Erhöhung der Mindestdiensttage im Zivildienst auf 150 Tage, unabhängig von den verbleibenden Militärdiensttagen. 

  • Erschwerter Zugang zum Zivildienst, etwa durch strengere Zulassungsbedingungen.

Parlamentarische Postulate prüfen die Wiedereinführung der Gewissensprüfung als Zulassungsvoraussetzung. Diese Änderungen wurden vom Nationalrat und Ständerat im September 2025 beschlossen und befinden sich aktuell im Referendumsprozess. 

 

Warum diese Änderungen umstritten sind

 

 

1. Sinkende Zulassungen – direkte Folgen

 

Der Bund prognostiziert, dass die neuen Regeln zu einem Rückgang der Zulassungen zum Zivildienst um rund 40 % führen könnten. Das bedeutet, deutlich weniger junge Menschen würden im Zivildienst arbeiten und entsprechend weniger Zivildiensttage geleistet werden. 

 

Die Kritik lautet:

 

  • Dadurch fehlen Zivis genau dort, wo der grösste Personalbedarf schon heute besteht – im Gesundheitswesen, in Schulen, im Sozialwesen und im Natur- und Umweltschutz. 

  • Dies treffe Einsatzbetriebe, Kantone und Gemeinden unmittelbar und verschärfe den Fachkräftemangel. 

 

 

2. Wirkung auf Armee und Sicherheit

 

Ein zentrales Argument der Regierung ist, dass strengere Zulassungen helfen sollen, mehr Menschen in der Armee und im Zivilschutz zu behalten. Opponenten sehen das anders:

 

  • Kritiker:innen betonen, dass viele, die vom Zivildienst abgeschreckt werden, stattdessen medizinische Ausmusterungen („blauer Weg“) wählen, statt den Militärdienst zu leisten. 

  • Es gibt keine klare Indikation, dass die Armee ohne diese Änderungen nicht ausreichend Personal hätte – die Armee zählt derzeit laut offiziellen Zahlen bereits über 146 000 Angehörige. 

 

Damit schwächt die Reform eher das bestehende Dienstpflicht-System, ohne erwiesenermassen die Armee zu stärken – ein Punkt, der von Fachpersonen, Verbänden und politischen Gegnern betont wird. 

 

 

3. Menschenrechtliche Kritik

 

Organisationen wie Amnesty International Schweiz kritisieren, dass Teile der Zivildienst-Revision in die Gedanken- und Glaubensfreiheit eingreifen könnten. Insbesondere wird die geplante Ausdehnung oder Verlängerung der Dienstpflicht als abschreckend oder strafend gewertet – was aus menschenrechtlicher Sicht problematisch ist. 

 

 

Was ist aktuell politisch zu tun?

 

Weil die Revision des Zivildienstgesetzes ohne Volksabstimmung in Kraft tritt, haben zivilgesellschaftliche Gruppen, darunter Civiva und die Jungen Grünen, ein Referendum ergriffen. 

 

Das Ziel der Kampagne „Zivildienst retten“ ist es:

✔ den Zugang zum Zivildienst nicht weiter zu erschweren

✔ die Rolle des Zivildienstes als gesellschaftlich wichtigen Dienst zu erhalten

✔ Fachkräftemangel in Sozial-, Natur- und Umweltbereichen abzufedern

✔ sicherzustellen, dass Gewissensfreiheit als Zulassungskriterium respektiert bleibt

 

 

Fazit – Was steht auf dem Spiel?

 

Die aktuellen gesetzlichen Änderungen im Zivildienst betreffen nicht nur eine administrative Reform: Sie haben Auswirkungen auf Arbeitskräfte, soziale Dienstleistungen, Natur- und Umweltschutz. Die politische Debatte 2025 zeigt, dass es um mehr geht als nur Zahlen im Dienstpflichtsystem: Es geht um Solidarität, gesellschaftliche Verantwortung und den Erhalt eines Systems, das vielen Bereichen heute unverzichtbare Leistungen bringt. 

bottom of page