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Sommerarbeiten Furttal

Realisiert:

2019

ausgeführt von: 

Naturnetz Nordostschweiz

Nördlich von Zürich erstreckt sich das Furttal in ost-west Richtung von Regensdorf bis Würenlos. Hier befinden sich zwischen intensiv genutztem Landwirtschaftsland, welches unter Anderem zur Gemüse- und Kräuterproduktion genutzt wird, nicht weniger als 24 kantonale Naturschutzgebiete. Diese Naturschutzgebiete zeichnen sich durch eine starke Strukturierung und hohe Diversität aus. So befinden sich durch Hangaustritte vernässte Riedflächen unmittelbar neben trockenen Magerwiesen. Seit 1991 gehört auch der Bahndamm der ehemaligen "Schipkabahn", eine stillgelegte Bahnlinie zwischen Baden und Bülach, zu den Schutzgebieten. Neben seiner vernetzenden Funktion (ca. 3.4 km des stillgelegten Bahndamms sowie ca. 1.8 km des befahrenen SBB-Bahndamms in den Gemeinden Otelfingen und Buchs stehen unter Naturschutz) weist auch der Bahndamm eine grosse Strukturvielfallt vor: das von Reptilien geliebte kiesige Gleisbett - nährstoffarme, südexponierte Trockenwiesen – nasse Flächen durch Hangaustritte und bei ehemaligen Kabelschächten – artenreiche Hecken und Gehölze sowie einige alte Eichenbestände.

Die Zivis vom Naturnetz sind neben den lokalen Bauern, Förstern sowie Naturschutzvereinen für den Unterhalt der Flächen zuständig. Im Sommerhalbjahr stehen neben kleineren Arbeiten zwei zeitintensive Arbeitsgebiete an:

Von Mai bis November durchwandern die Zivis zur effektiven Bekämpfung invasiver Neophyten in regelmässigen Abständen alle Naturschutzgebiete. So werden die Goldrute (Solidage canadensis und S. gigantea), das Berufkraut (Erigeron annuus) und weitere Problempflanzenarten zurückgedrängt und so den vielfältigen, einheimischen Pflanzenbeständen mehr Raum zugelassen.

Zwischen Juni und November werden diverse Wiesenflächen - unter anderem der gesamte Bahndamm - von den Zivis mit Messerbalkenmäher und Motorsense gemäht. Je nach Wiesentyp wird ein oder zweimal jährlich gemäht. Auch der Schnittzeitpunkt ist je nach Wiesentyp unterschiedlich. So kann der vielfältigen Vegetation Rechnung getragen werden. Ausserdem bestehen durch das gestaffelte Mähen und durch die stehen gelassenen Rückzugsstreifen (mind. 10% der gemähten Flächen) immer ein genügendes Nahrungsangebot und Rückzugsgebiete für Kleintiere. Nachdem das Schnittgut ein paar Tage liegen gelassen wurde, kommen die Zivis zurück. Nun wird alles von Hand zusammengerecht. Wo möglich, rechen die Zivis das Schnittgut zu Maden, welche dann von lokalen Bauern maschinell aufgeladen und abgeführt werden. Wo dies nicht möglich ist, ziehen die Zivis das Schnittgut mittels Schleppblachen oder der selbstgebauten Draisine auf den alten Geleisen zu unseren Fahrzeugen, wo sie es zum Abtransport aufladen können.

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