Neophytenbekämpfung Tumas
Realisiert:
2022
ausgeführt von:
Naturnetz Mobil
Im Auftrag des Forstamtes der Gemeinde Domat/Ems wurde mit dem Naturnetz eine Einsatzwoche vom 11.- 15.07.2022 auf den Tumas und im Auffangbecken Val Parghera durchgeführt.
«Tumas» werden die markanten und landschaftsprägenden Erdaufschüttungen im Gebiet rund um Domat/Ems im Churer Rheintal im Graubünden genannt. Mit grosser Wahrscheinlichkeit sind die zwölf Tumas aus der Sturzenergie des Flimser Bergsturzes hervorgegangen, wobei ganze Gesteinspakete verfrachtet wurden. Heute sind die Tumas schöne und wertvolle Trockenstandorte. Leider verbreiten sich auch dort verschiedene Arten von invasiven Neophyten der schwarzen Liste. Da sie hauptsächlich an den Rändern der Tumas angesiedelt sind bestehen gute Chancen, sie erfolgreich bekämpfen zu können.
In einer sinnvoll überlegten Herangehensweise bekämpften wir z.B. als Erstes auf dem Tuma Padrusa das einjährige Berufkraut (Erigeron annuus) und die amerikanische Goldrute (Solidago). So konnte der Forst mit einer Spezialmaschine größere Essigbäume (Rhus typhina) bekämpfen, ohne dass die Gefahr einer Verschleppung bestand.
Als nächstes haben wir die kleineren Exemplare von Essigbäumen und Sommerflieder (Buddleja davidii) mit den Wurzeln ausgegraben. Es war zu erkennen, dass einige Exemplare bereits durch zurückschneiden bekämpft wurden, diese aber wieder ausgetrieben sind. Um so sauber wie möglich zu arbeiten haben wir die Wurzeln und Blüten abgeschnitten und in Säcken abtransportiert.
Am Fuße des Tuma Carpusa (Bild unten) breitet sich ein Einzelbestand des japanischen Knöterichs (Fallopia japonica) aus. Er wuchs inmitten von Sträuchern und war komplett mit armenischen Brombeeren (Rubus armeniacus) überwachsen. Um zu verhindern, dass sich dieser sehr schwer zu bekämpfende Neophyt weiterverbreitet, machten wir uns zur Aufgabe besonders sorgfältig an diese Arbeit zu gehen. Indem wir die armenischen Brombeeren zuerst abschnitten, zerstückelten und aus den Sträuchern zogen, schufen wir Platz um an den Knöterich zu kommen. Danach gruben wir ihn mitsamt den Wurzeln, sowie auch die Wurzeln der Brombeeren aus. Mit dieser Taktik sind wir Stück für Stück vorangekommen und konnten sauber arbeiten. Das gesamte Knöterich-Material wurde in geschlossenen Säcken abtransportiert.
Die Tuma «Tschelle» war am wenigsten von Neophyten befallen, einzig ein kleiner Fleck mit ca. 10-20 kleinen Essigbaumexemplaren war in einem buschigen Abschnitt zu sehen. Ein Teil der Gruppe kümmerte sich um diese Ansammlung indem sie die Essigbäume mit den Wurzeln ausgruben.
Das Auffangbecken Val Paghera ist ein großes Gebiet das aufgrund des Niedergangs einer Schlammlawine im Jahr 2013 als Schutzmaßnahme erbaut wurde.Es wurde grossflächig mit einheimischen Pflanzen begrünt, jedoch fanden auch verschiedene Arten von invasiven Neophyten ihren Weg auf das Gelände und verbreiteten sich: Bspw. Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens), Sommerflieder, Amerikanische Goldrute und Einjähriges Berufkraut.Die begrenzte Zeit liess uns sputen, um das vom Förster aufgezeigte Gebiet in zwei Tagen von den oben genannten Neophyten zu befreien.
Wir hatten die ganze Woche schönes Wetter und durften draußen an der Sonne und der frischen Luft auf den schönen Tumas einen sinnvollen Einsatz leisten. Das hat uns motiviert, gute Leistungen zu erbringen.