Ersatzlaichgewässer im Wald zur Stabilisierung der ansässigen Amphibienpopulation
Realisiert:
2025
ausgeführt von:
Naturnetz Mittelland
Ort:
8955 Oetwil an der Limmat, Schweiz
Problem:
Die ansässigen Populationen der Erdkröte (Bufo bufo) und des Grasfroschs (Rana temporaria) scheinen in den letzten Jahren stark rückläufig zu sein. Eine der möglichen Ursachen ist die stark befahrene Limmattalstrasse. Die Zugstelle wird im Frühjahr mit einem mobilen Zaun gesichert und durch Freiwillige betreut. Die Rückwanderung sowie die Wanderung der juvenilen Tiere in ihren Landlebensraum (Wald) sind jedoch ungeschützt. Erschwert wird die Rückwanderung zusätzlich durch eine bis zu zwei Meter hohen Passerelle, die entlang der Strasse verläuft. Obwohl diese mit Ausstiegshilfen versehen wurde, stellt sie nach wie vor ein erhebliches Hindernis dar.
Massnahme:
Im Wald wurde an einer stark vernässten Stelle ein neuer Weiher erstellt. Da der Boden dort sehr lehmig ist und ein konstanter Hangwasserdruck herrscht, war keine Teichfolie oder andere Abdichtung notwendig, um einen dauerhaft wasserführenden Weiher zu schaffen. Um den Erdkröten das Laichen zu erleichtern, wurden grössere Äste in der Uferböschung auf verschiedenen Höhen verankert.
Methode:
Der Weiher wurde von Hand mit Schaufeln ausgehoben.
Ergebnis:
Bereits im Frühjahr 2025 wurde der Weiher von einigen Grasfröschen (Rana temporaria) als Laichgewässer genutzt. Laichschnüre der Erdkröte (Bufo bufo) konnten bislang jedoch noch keine beobachtet werden.
Ökologischer Mehrwert:
Die Tiere, die den neu erstellten Waldweiher finden und ihn als Laichgewässer annehmen, müssen die Limmattalstrasse nicht mehr überqueren. Die juvenilen Individuen befinden sich nach der Metamorphose bereits in ihrem Landlebensraum. Dadurch entfällt die hohe Mortalitätsrate, die mit der Strassenquerung verbunden ist. Langfristig kann dies zu einer Stabilisierung der ansässigen Populationen beitragen.
Wie weiter:
Der Weiher wird in den nächsten zwei Jahren weiter beobachtet. Sollte sich zeigen, dass zunehmend mehr Individuen den Weiher als Fortpflanzungsgewässer nutzen, werden in diesem Gebiet an weiteren geeigneten Standorten zusätzliche Weiher erstellt.

















