AP Zwergheideschnecke Beringen

Trockenwiesen und –weiden sind von landwirtschaftlicher Nutzung geprägte, artenreiche Lebensräume. Im Rahmen der Kartierung dieser Wiesen, im Kanton Schaffhausen durch Peter Müller im Auftrag von Pro Natura SH im April 2016, wurde an einer mageren Strassenböschung im Wangental eine kleine Population der Zwergheideschnecke nachgewiesen. Xerocrassa geyeri ist eine etwa 5 mm kleine Schneckenart mit einem kugeligen, leicht flachgedrückten Gehäuse, welches bis zu 4.5 Umgänge aufweisen kann. Das Ergebnis der Erhebung fand Beachtung in der Fachwelt, ist die Schnecke doch in Europa nur reliktartig verbreitet. Schweizweit sind nur wenige aktuelle Vorkommen bekannt, im Kanton Schaffhausen fehlte sie ganz.

Nach intensiven Aufwertungsmassnahmen der letzten Jahre im Wangental für die Hauptzielart Zwergheideschnecke, wurde der Perimeter auch auf weitere Zielarten der Trockenwiesen-und weiden ausgedehnt. Hierzu gehören die Zebraschnecke, die wulstige Kornschnecke und die Quendelschnecke. Ausserdem soll das Projekt darüberhinaus zur Förderung und Erhaltung der TWW im Allgemeinen dienen.

So wurden bei weiteren Erhebungen durch Peter Müller auch an Böschungen der DB Bahnlinie in Beringen und in Oberhallau TWW- Schneckenarten nachgewiesen.

Wie im Wangental auch drohen diese Bestände aber durch mangelnde oder nicht schneckengerechte Pflege zu verarmen oder gar zu verschwinden. Da diese Schneckenarten auf offene besonnte Stellen in den Wiesen angewiesen sind, wurden wir vom Team Nordostschweiz beauftragt für einen fachgerechten Unterhalt zu sorgen. Folgende Unterhaltsarbeiten wurden im Herbst/Winter 2021 an der Bahnlinie Beringen durchgeführt:

• Ausstocken von kleineren Problemarten, wie Hartriegel oder Brombeeren

• Grössere Gehölze wurden mit der Motorsäge auf Stock gesetzt

• Der gesamte Böschungsbereich wurde mit Kiesrechen gründlich abgerecht

• Im Bahnhofsbereich wurden diverse schnellwachsende Gehölze mittels Habegger entfernt

• Anfallendes Grüngut wurde aufgeladen und abgeführt