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Spektakuläre Aussicht auf den Pizzo Leone

Realized:

2024

performed by:

Naturnetz Tessin

Seit 2016 bemüht sich das Naturnetz um die Wiederherstellung der wunderschönen Trockenwiesen zwischen der Alp Naccio und dem Pizzo Leone, die sich auf rund 1.500 Metern über dem Meeresspiegel auf Grundstücken des Patriziats Brissago befinden, und damit um die Erhaltung der naturkundlichen Bedeutung des Gebiets, das eine ökologische Einzigartigkeit in der Schweiz darstellt. Die Trockenwiese mit einer Fläche von ca. 250.000 m2 ist ein Hotspot für verschiedene Pflanzenarten und beherbergt die seltene Formation Festucion spadiceae, eine phytosoziologische Allianz, die in der Schweiz nur im zentralen Teil des Kantons Tessin vorkommt. Dieser Naturraum, der in der Bundesverordnung über die Trockenwiesen und auf der nationalen Prioritätenliste aufgeführt ist, gilt als vom Aussterben bedroht und muss mit Massnahmen geschützt werden. Dieser Lebensraum beherbergt zahlreiche seltene und bedrohte botanische Arten wie Androsace vandellii, Galium pumilum, Lilium bulbiferum s.l. und Potentilla grammopetala.


Schutz von Grünlandlebensräumen Schutz von Grünlandlebensräumen

Im Tessin verschwinden die Trockenwiesen und -weiden aufgrund mangelnder Bewirtschaftung immer mehr. Der Rainfarn stellt die erste Stufe der Vegetationsausbreitung dar, und wenn nichts unternommen wird, um sein Wachstum zu stoppen, werden die Flächen zu Wäldern, was zum Verlust von Arten führt, die offene Strukturen zum Leben brauchen. Ziel der Maßnahmen ist es, die Wuchskraft der Farne und ihre Ausbreitungsfläche zu verringern. In den letzten acht Jahren wurde der Pizzo Leone viermal pro Jahr (zweimal im Mai und zweimal im Juli) mit sechs Freischneidern gemäht. Seit diesem Jahr, als die Farnbestände zurückgingen, wird drei Wochen lang nur einmal gemäht, aber der Farn von Hand ausgerissen und versucht, das Rhizom auszurotten.


Bevorzugung von krautigen Pflanzen

Im Laufe der Jahre mussten wir bei der Mahd selektiver vorgehen: Wo anfangs monospezifische Farnbestände waren, hat sich im Laufe der Zeit eine Vegetation aus krautigen Arten entwickelt, die wir durch die Bewirtschaftung nicht zu gefährden versuchen. Die Herausforderungen auf dem Pizzo Leone sind vielfältig. Da ist zum einen die beeindruckende Ausdehnung und Neigung der Fläche. Andererseits ist das Wetter unberechenbar und es ist unmöglich, sich vor Sonne oder Regen zu schützen. Glücklicherweise waren die Wochen meist von gutem Wetter begleitet: Sonnencreme war das A und O. Nur an einem Tag wurden wir von schlechtem Wetter heimgesucht und mussten uns notdürftig unterstellen... aber wenn wir uns an diese Momente erinnern, lachen wir heute darüber!

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